Die Zukunft und die 6 C

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Fakt: Der Unterricht muss sich der Situation stellen, dass bis zu 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze weltweit durch KI ersetzt werden könnten – mit stärkeren Auswirkungen in Industrie- als Schwellen- oder Entwicklungsländern, so eine aktuelle Studie der US-Bank Goldman Sachs.

Die Herausforderungen, vor denen Bildungssysteme in Zeiten von Polykrisen und technologischem Wandel stehen, sind in der Tat immens. Die Veränderungen in der Arbeitswelt, die durch KI und Automatisierung verursacht werden könnten, erfordern eine Anpassung des Bildungssystems, um Schülerinnen und Schüler besser auf die Zukunft vorzubereiten.

Die 21st Century skills: 6C

Die 6 Cs nach Michael Fullan bieten einen klaren Leitfaden für die Bildung in dieser Ära. In einer Welt, in der Arbeitsplätze durch Automatisierung gefährdet sind, sind Charakterstärke, Bürgerschaft, Zusammenarbeit, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken von unschätzbarem Wert.

Character (Charakter) and Compassionate (Mitgefühl): Schülerinnen und Schüler sollten darauf vorbereitet werden, ethische Entscheidungen zu treffen, auch in Bezug auf die Verwendung von KI und Automatisierung in der Arbeitswelt. Integrität und Verantwortungsbewusstsein sind in einer Welt, in der ethische Fragen immer wichtiger werden, von entscheidender Bedeutung. Sich in andere Menschen einfühlen zu können, Mitgefühl zu haben, mit zu fühlen, ist ein Schlüsselmerkmal für das Aufbauen und Pflegen gesunder zwischenmenschlicher Beziehungen. Es ermöglicht den Schüler:innen, Empathie für andere zu empfinden und uns in ihre Lage zu versetzen. Dies fördert das Verständnis, die Solidarität und das Vertrauen zwischen Menschen.

Citizenship (Bürgerschaft): Bildung sollte Bürger:innen hervorbringen, die sich nicht nur auf lokaler, sondern auch auf globaler Ebene engagieren. Dies ist wichtig, da die Auswirkungen von KI und Automatisierung weltweit zu spüren sein werden. Think global, act local.

Collaboration (Zusammenarbeit): Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit wird immer wichtiger, da komplexe Probleme in der Arbeitswelt Teamarbeit erfordern. Schülerinnen und Schüler sollten lernen, effektiv mit ihren Mitmenschen zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Communication (Kommunikation): Die Fähigkeit, Ideen und Informationen klar und effektiv zu vermitteln, ist von entscheidender Bedeutung, um in einer Welt, in der Technologie eine große Rolle spielt, erfolgreich zu sein. Grundlegend ist es wichtig eindeutig und klar kommunizieren zu können, um Missverständnisse zu vermeiden.

Creativity (Kreativität): Kreativität ermöglicht den Umgang mit neuen unbekannten Situationen. Diese Kompetenz trägt dazu bei, neue Wege zu finden, wie KI und Automatisierung in positiver Weise eingesetzt werden können, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.

Critical Thinking (Kritisches Denken): Schülerinnen und Schüler müssen in der Lage sein, Informationen zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen, um ihr eigenes Leben so gestalten zu können, wie sie es für dsich wünschen. Kritisches Denken gilt natürlich auch insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft und die Arbeitswelt.

Was bedeutet das für die Schulen?

Die Schulen müssen agil sein, wir sind gezwungen auf diese verändernde Realität zu reagieren. Es ist immens wichtig, Schüler:innen die Fähigkeiten zu vermitteln, die ihnen nicht nur bei der Anpassung an Veränderungen in der Arbeitswelt helfen, sondern auch dabei, eine positive und sinnvolle Rolle in der Gesellschaft zu spielen. Dies erfordert ein breites Bildungs- und Unterrichtskonzept, das über das bloße Erlernen von Fakten hinausgeht und die Entwicklung dieser Schlüsselkompetenzen in den Mittelpunkt stellt.

Das erfordert aber auch ein Mindset der Lehrkräfte. Veränderung muss man wollen. Besser noch: man muss die Veränderung erkennen, akzeptieren und sich dann proaktiv daran machen entsprechend zu agieren. Wir müssen uns auf den Weg machen – alles ändert sich. Auch unser Job. Und ganz nebenbei muss sich natürlich auch die Bildungspolitik bewegen. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Erik schreibt zum Thema aus Schulleiter- und Elternsicht in seinem aktuellen Beitrag auf seinem Blog dazu. Er schreibt unter Anderem, dass er glaubt, dass ein großer Teil der Belastung aller Teile der Schulgemeinschaft, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern, aus dem System heraus (dazu ein anderes Mal mehr) entsteht und folgert: also müssen wir anfangen, das System zu verändern. Als Vater möchte ich die Hoffnung auf eine Veränderung nicht aufgeben und als Bürger hoffe ich auf ein zukunftsfähiges Deutschland. Lasst uns alle gemeinsam an einem Strang ziehen, das Bildungssystem ins 21. Jahrhundert führen und das Land wieder enkelfähig machen! Erik, i feel you.

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