Welch Freude, endlich mal wieder eine blogparade. Den Aufruf findet ihr hier.
Zeitgemäßes Lernen/zeitgemäße Bildung, was heißt das? Zeitgemäße Bildung ist Bildung, die sich an vorhandenen und möglichen Ressourcen orientiert. Eine Bildung, die darauf abzielt die Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft hingerichtet zu bilden und zu erziehen. Das bedeutet, dass die persönliche individuelle Definition von zeitgemäßer Bildung stark vom individuellen subkjektiven Bild der Zukunft abhängt. Es bedeutet auch, dass es stark von der Einschätzung der Gegenwart ablenkt.
Auf der Beurteilung der Gegenwart fußt auch die persönliche Idee der Zukunft, daher ist es nicht möglich eine vereinheitlichte Definition von zeitgemäßer Bildung abzugeben. Ich finde den Begriff trotzdem sehr wertvoll, da er dazu zwingt für sich selbst zeitgemäß zu definieren. Natürlich ist zeitgemäß das Arbeiten mit allen Möglichkeiten der Digitalisierung, andererseits muss zeitgemäß aber zwingend auch eine Definition von Pädagogik sein, die sich auf die herrschende aktuelle Lehrmeinung stützt, sich aber auch von den sich verändernden Lebenswelten der Schüler*innen leiten lässt. Hier ist die Lehrer*innenausbildung gefragt. Was nutzt das online-Feedback, wenn es sich nicht in einer Änderung des eigenen Unterrichts auswirkt?
Zuweilen mag man den Eindruck bekommen, dass es im Rahmen der zeitgemäßen Bildung nur um Leuchttürme gehen würde, höher – schneller – weiter. Das ist mitnichten ist der Fall. Ein Leuchtturm strahlt sehr hell, den Großteil gibt er aber Schatten. Eine Binsenweisheit. Ich würde aber doch alle Personen, die sich der zeitgemäßen Bildung verschrieben haben, als Leuchttürme bezeichnen. Und das tue ich frei nach Madsen, in deren Lied „Leuchttürme“ es wie folgt heißt: „Leuchttürme wanken im Wind, doch fallen niemals um.“ Es geht nicht darum alles besser und aktueller zu machen (und auch nicht um die neusten tools), es geht um die Haltung.
Lehrerinnen und Lehrern sein, die sich zeitgemäßer Bildung verschrieben haben, müssen Haltung haben und zeigen. Es gilt sich fortzubilden im persönlichen Lernnetzwerk, „state of the art“ und am Puls der Zeit zu sein! Hierbei ganz wichtig: in der Pädagogik wie in der Bildung. Und verzeiht mir, dass ich Pädagogik und Bildung gerade trenne. Häufig begegnet es mir leider im Bildungsbereich noch ganz genauso. Getrennt.
Ganz konkret und zeitgemäß ist gelingende partizipative Pädagogik mit einer Bildung, die alle zum entsprechenden Setting passenden Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt. Diese zeitgemäße Bildung braucht Lehrende, die sich austauschen wollen, die Wissen und Erfahrungen teilen, weil sie es als Gewinn sehen, die Schüler*innen nicht von oben herab behandeln, die Beteiligung als Chance und Gewinn sehen und nicht als persönlichen Angriff. Eben zeitgemäße Lehrende.
Jan-Martin Klinge meint, “Lachen. Träumen. Foppen. Unterricht Unterricht sein lassen und Beziehungen knüpfen.” Du hast es sehr treffend und schön ausgedrückt. Word. Ich bin zuversichtlich.
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