Warum solltest du Lehrer:in werden? (Blogparade Teil 8)

Lesedauer ca. 3 Minuten

Vorbemerkung: Eine Reihe von bildungsaffinen Bloggern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 häufiger thematisch gemeinsam zu bloggen. Die Themenvorschläge werden an dieser Stelle gesammelt, (möglichst) alle Beiträge zum aktuellen Thema sind unter dem Beitrag zu finden. Wer sich beteiligen möchte, aber keinen Blog hat, kann gerne einen Beitrag einreichen – er wird dann als Gastbeitrag publiziert. Dies ist die achte Runde. (Entnommen von tollen Blog von Erik).

👉 Ja, eine wirklich sehr gute Frage. Warum sollte man heutzutage Lehrerin oder Lehrer werden? Tatsächlich ist der Job ja erst einmal nicht besonders attraktiv. Die Ferien, d.h. die unterrichtsfreie Zeit, machen ja durchaus einen erträglichen Teil des Jahres aus. Ansonsten stehen aber unflexible Arbeitszeiten, marode Gebäude, zum Teil schwieriges Publikum (Schüler:innen und alle anderem am Schulleben Beteiligten) und der Elternkontakt den Vorteilen der Ferien gegenüber. So höre ich immer wieder Kolleginnen und Kollegen argumentieren. Eigentlich sei es ein unterbezahlter, schwieriger und nicht gesellschaftlich honorierter Job.

Ich bin der Meinung, dass man Lehrkraft werden sollte, weil man das entsprechende Mindset hat. Das entsprechende Mindset besteht aus einem inneren Antrieb dabei helfen zu wollen, die Welt ein Stück besser zu machen. Pathos? Mitnichten. Der Antrieb, jungen Menschen dabei professionelle Unterstützung anzubieten, sich für Ihr kommendes Leben intellektuell sowie persönlich vorzubereiten, kann meiner Meinung und Erfahrung nach tatsächlich die Welt ein kleines Stück verändern.

“Ein Kind, eine Lehrkraft, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern.”

Malala Yousafzai

Selbstverständlich müssen Lehrkräfte ihr Fach mögen, es muss also eine Affinität zu den Inhalten auf jeden Fall vorhanden sein. Und natürlich solltest du Lehrkraft werden, weil du Interesse an neuen Lehr- und Lernmethoden hast, weil du dich immer wieder neuen Situationen und Herausforderungen anpassen kannst und weil du die Dinge selbst in die Hand nehmen möchtest. Einfach gesagt: Lieb es oder Lass es.

Das Gehalt, die Sicherheit des Beamtentums und die Ferien können durchaus auch als Argumente dafür hergenommen werden, dass man Lehrkraft werden sollte. Wenn aber das die einzigen Beweggründe wären, dann wäre es besser, sich einen anderen Job zu suchen. Denn die Berufung der Lehrkraft ist es, sich für junge Menschen einzusetzen. Es geht um nicht mehr, aber auch nicht weniger, als die Grundlage für das kommende Leben zu legen.

Und abschließend muss ich natürlich ganz klar feststellen, dass die Arbeit mit jungen Menschen nun mal Beziehungsarbeit ist. Gelingende Bildung ist nur möglich, wenn sich die Lehrkraft auf die jungen Menschen einlassen kann und einlässt. Gelingende Bildung ist nur möglich, wenn die Lehrkraft dazu in der Lage ist sich auf junge Menschen einzulassen und sie so anzunehmen, wie sie sind. Und das muss man wollen. Und können.

Und wenn man das will, dann sollte man Lehrkraft werden. Dann sind nämlich verkrustete Strukturen, marode Toiletten und junge Menschen mit herausforderndem Verhalten deine Motivation die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Du bist dann Teil des wichtigen Change. Und es ist egal, ob du in der Grundschule arbeitest, Lehrer:innen fortbildest, Mathe unterrichtest, an einem SBBZ oder an einer Berufsschule arbeitest, du bist ein Teil des Change. Wenn du es willst. Denk immer an Hattie: „What teachers do matters“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

6 + = 8