Du hast recht, Schlecky. Die Social-Media-Industrie verdient an all den flat earth-Gläubigen, an allen Verschwörungsschwurblern und den vielen wer-auch-immers, die aus vielen Gründen aufgehört haben die Informationen aus dem Internetz zu hinterfragen. Sie geben sozusagen, wie die NRA die Waffen, den Durchgeknallten die für sie passenden Argumente in die Hand. Ebenso wie die Waffenindustrie gesetzlich kontrolliert werden kann und muss, so muss auch die Algorithmen-Industrie an die gesetzliche Leine gelegt werden.
Je größer und hallgewaltiger die Echokammer ist, desto rentabler ist sie. Und das ist gefährlich und falsch, du hast recht. Ohne die Menschen wie Trump oder solch gefährlichen Rechten, die sich Hörner aufsetzen oder Camp-Auschwitz-Hoodies tragen, wären die Echokammern aber recht leer.
Du hast recht, die Menschen werden nicht bekloppt und treffen sich dann auf Social-Media. Sie werden aber auch nicht ausschließlich durch ihre Echokammern silly.
Deswegen: lasst uns das Ganze in den Blick nehmen. Wir brauchen wirtschaftliche Sicherheit für alle Menschen, Bildung für Alle, gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten, unabhängig von Sozialisation, Wohnort, Migrationshintergrund oder sexueller Orientierung. Wir brauchen eine gesetzliche Begrenzung des Turbokapitalismus, weltweit. Wir brauchen eine gerechte Verteilung des weltweiten Reichtums.
Wir brauchen klare Kante in der Gesetzgebung, die sich konkret gegen antidemokratisches Verhalten jedes Einzelnen wendet, die sich nicht wegguckt, auch wenn internationale Monopolisten wie YouTube oder google das Picknick in den Echokammern richten. Wir brauchten Aufklärung über diese Mechanismen, denen wir alle unterliegen und die auch in Zukunft unsere Kommunikation und Information beeinflussen werden. Das geht nicht mehr weg. Und bei Allem, bei dem du so treffend richtig liegst, dass das Problem nicht Trump heißt. Das Problem heißt auch Trump.