Schule 2030 – eine Vision

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Was muss sich ändern am Bildungssystem? Wie sieht meine Schule der Zukunft aus? Für den Bürgerrat „Bildung und Lernen“ formuliere ich hier meine (ersten) Gedanken in aller Kürze.

Als ehemaliger Streetworker, jetzt Fachoberlehrer und Vater von drei Töchtern (zwei in der Schule und eine im Berufsleben) habe ich das Bildungssystem aus vielen Blickwinkeln erleben können.

Das Bildungssystem, welches ich mir wünschen würde, ähnelt vom Aufbau dem in Skandinavien. Die Kinder und Jugendlichen lernen gemeinsames bis zur neunten Klasse, anschließend kann man auf einen weiterführenden Zweig in Fach- und Berufsschule gehen oder sich auf das Studium im gymnasialen Zweig vorbereiten. Man kann nicht sitzenbleiben. Jede Schule hat eine Praxisklasse, die speziell für Schüler:innen mit herausforderndem Verhalten angeboten wird.

Das gesamte Schulsystem ist kostenfrei, das bedeutet alle Ausflüge, Schullandheime, Hardware u.a. ist für die Schüler:innen in der Grundstufe kostenlos.

Die Schulen erhalten ein festes Budget und können sich selbst verwalten. Festgeschrieben sind im Bildungsplan zu erreichende Kompetenzen, den Lernstoff legen die Schulen selbst fest. Lehrer:innen unterrichten grundsätzlich in Tandems (Lehrer:in + Erzieher:in), jede Schule hat Fachleute aus allen Disziplinen im Haus. Die Lehrer:innenausbildung hat mehr Pädagogik zum Inhalt.

Die Schule bietet vielfältige Erfahrungs- und Lernräume außerhalb der Schule.

Die Grundstufe ist eine Ganztagesschule, die nachmittags Projektarbeit (geniushour), AGs und Sport anbietet. Der Unterricht erfolgt im Projektunterricht, epochalem und vernetztem Unterricht und Freiarbeit. Hybridunterricht ist selbstverständlich. Der Unterricht beginnt in Gleitzeit und ist individualisiert.

Prüfungen finden nicht mehr so statt, wie sie heute gefordert werden. Sie werden durch Jahresarbeiten ersetzt, die thematisch gemeinsam mit den Schüler:innen festgelegt werden. Es gibt keine Noten mehr.

Die Schulentwicklung erfolgt durch die Schulvollversammlung (Schüler:innen, Lehrer;innen, Eltern), in der alle wichtige Themen besprochen, weiterentwickelt und beschlossen werden. Weiterführende Gremien werden gewählt und alle Schüler:innen haben eine Stimme, die sie auch weitergeben können (liquid democracy).

Lehrkräfte besuchen jedes Jahr mindestens eine Fortbildung und evaluieren ihre pädagogische Arbeiit mit Kolleg:innen anderer Schulen.

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