Ja, die Bildung. Kam letzens ein Freund auf mich zu und berichtete mit aus einer fiktiven Schule in einem fiktiven Religionsunterricht einer nicht fiktiven Religion, nämlich der katholischen. Ein Kind setzt sich für das Fach Religion mit den Themen oder Geschichten von David und Moses auseinander. Weil im katholischen Religionsunterricht eben diese Themen behandelt werden. Durchaus sind diese Geschichten aus der Bibel sehr interessant und bieten viele Gesprächsanlässe. Es finden sich auch gut gemachte Zeichentrickfilme im Netz.
https://www.youtube.com/watch?v=6bll5UWkb1g
Nun scheint der Anspruch des Lehrers zu sein, dass die Dinge wie z.B. bei den zehn Geboten in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben werden können. So wird also wieder auswendig gelernt, behalten und dann ausgekotzt.
Es spielt anscheinend keine Rolle spielt, ob die Schülerin oder Schüler das Grundlegende verstanden haben. Es erscheint mir, und da sind sicherlich sehr viele d’accord mit mir, viel sinnvoller Kompetenzen auszubilden als auswendig zu lernen. Maria Montessori nannte die Phasen, in denen sich Kinder und Jugendliche für ein bestimmtes Thema intrinsisch motiviert sind, und das ist fast immer der Fall bei den Themen Religion oder Ethik, da es um Gleichnisse und das Leben an sich geht, sensible Phasen. Den Schwerpunkt auf Auswendiglernen zu legen bedeutet sensible Phasen mit den Füßen zu treten. Wenn Auswendiglernen über der Kompetenz steht, durch Geschichten und Gleichnisse eigene Meinungen zu Lebensthemen zu finden und formulieren zu können, dann ist das Bildungsziel komplett verfehlt.
Ich hoffe inständig (fast hätte ich beten gesagt), dass sich dies endlich im gesamten Schulsystem durchsetzt. Auch in diesem natürlich fiktiven katholischen Religionsunterricht. Damit das Kind sich freudvoll mit den Themen des Lebens auseinandersetzen kann und nicht damit beschäftigt ist auswendig zu lernen.